GOZ Servicezentrum Dessau
Senkrechtstart mit DDR-Krafträdern
Schon als Angestellter hatte Frank Pfeil jede Menge Ideen, „doch keine Chance, sie umzusetzen“, wie der Kfz-Meister bedauert. Was also lag näher, als sein eigener Chef zu
werden? Gemeinsam mit seiner Frau Sorina-Carola erarbeitete er Anfang vergangenen Jahres zunächst einen Businessplan.
Innovation: Pfeil hatte beobachtet, dass
angesichts steigender Benzin- und Nahverkehrspreise die Dessauer zu Tausenden auf preiswerte Mopeds und Motorräder aus DDR-Zeiten umstiegen. „Doch es gab keine Werkstatt mehr dafür.“ Pfeil schloss im Juni 2006 nicht nur diese Marktlücke, sondern positionierte sich obendrein als Spezialwerkstatt für andere Oldtimer auf zwei Rädern.
Marketing: Die Nachricht vom neuen Ser-
vicezentrum, das fast alle gängigen Ersatzteile vorrätig hält, verbreitete sich in der Szene, die in Dessau regelmäßig Treffen
organisiert, wie ein Lauffeuer. „Werben
mussten wir kaum“, bekennt der 41-jährige Gründer, der sein Dienstleistungspaket mit der Reparatur von motorisierten Garten-
geräten abgerundet hat.
Erfolg: Frank Pfeil beschäftigt einen Werkstattmechaniker und eine kaufmännische Angestellte. Der Umsatz hat sich im zweiten Geschäftshalbjahr auf etwa 70000 Euro verdoppelt. Der Unternehmer ist für den sachsen-anhaltischen Gründerpreis 2007 nominiert.
Zukunft: Nach Abschluss eines Servicever-
trages mit einem Baumarkt ist für August die dritte Einstellung geplant. Zugleich denkt der Firmenchef über eine größere Werkstatt nach: „Dann könnten wir auch mehr vier-
rädrige Oldtimer als bisher reparieren.“