Schwarzarbeit Schlechtes Image der Baubetriebe

Im Handwerk ist Schwarzarbeit ein brennendes Thema. Zum Bericht „Hilflose Fahnder” in der April-Ausgabe nehmen hier Leser Stellung.

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Schwarzarbeit

Schlechtes Image der Baubetriebe

Wir haben vergangene Woche einen neuen Mitarbeiter eingestellt, der bisher bei einer bayerischen Baubehörde, die für die Vergabe öffentlicher Aufträge zuständig ist, gearbeitet hat. Seine Aussage hinsichtlich der Präqualitifkation hat uns sehr erstaunt. Die Mitarbeiter wurden darauf hingewiesen, möglichst keine präqualifizierten Firmen zu nehmen: Das sei die „Golfplatzmafia“. Dass das Ansehen der Baubetriebe, auch oft in den Medien so dargestellt, nicht gerade das beste ist, ist bekannt. Dass diese Aussage die Runde macht, finde ich beängstigend.

Wir arbeiten täglich von 4.30 Uhr morgens bis 19.30 Uhr am Abend. In der Regel Samstags bis 16 Uhr und sonntags im Schnitt zwei bis vier Stunden. Alles um den Betrieb zu erhalten, sauber alle Abgaben abzuführen und damit als „präqualifiziert“ zu gelten. Immerhin seit 31 Jahren! Vielleicht hätten wir unser deutsches Pflichtbewusstsein mehr hinten anstellen sollen.

Elisabeth Renner, Michael Renner, Bauunternehmung GmbH, München

Regierung sollte umdenken

Das schlechte Image der Baubetriebe wird unter den Tisch gekehrt. Das ist ein großes Problem, das Elisabeth Renner anspricht. Das in den Griff zu bekommen liegt nicht nur an der Finanzkontrolle Schwarzarbeit (FKS), sondern an unserer Regierung. Die FKS ist gegen die Schwarzarbeit, der Staat fördert sie.

Ich kann doch nicht wie Wolfgang Schäuble zum Umdenken auffordern, wenn ich Meisterbriefe unter den Tisch fallen lasse, Dumpingpreise fördere, jeden ausländischen Mitbewerber ohne finanzielle Sicherheit einwandern lasse, bei denen das Schwarzgeld fließt wie das Wasser aus einem Brunnen. Neugründungen sind in Ordnung, aber bestimmte Voraussetzungen sollte man doch erfüllen. Kann es sein, dass die eigenen Landsleute im Mittelstand, die alles richtig machen, auf der Strecke bleiben? Ich kann nur sagen: armes Deutschland

Mein Kompliment an die Redaktion: In diesem Sinne eine kurze Rückmeldung zu einem sehr interessanten und auch wahren Artikel im handwerk magazin.

Heike Weiland, weiland.frank@gmx.net