Japanischer Verwandlungskünstler Nissan Interstar, Townstar und Primastar: Maßgeschneiderte Auf- und Ausbauten für Transporter

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Handwerkschefs benötigen mehr als nüchterne Kastenwagen. Das versteht auch Nissan und arbeitet eng mit Auf- und Ausbauern zusammen.

Mal Kastenwagen, mal rollende Werkstatt: neuer Nissan Interstar mit Plugvan-Ausbau.
Mal Kastenwagen, mal rollende Werkstatt: neuer Nissan Interstar mit Plugvan-Ausbau. - © Nissan

Berti Vogts, Günter Netzer, Jupp Heynckes und Trainer Hennes Weisweiler – Fußball-Nostalgiker denken jetzt sicher an die Borussia und die legendäre Fohlenelf. An das 7:1 im grandiosen Büchsenwurf-Spiel gegen Inter Mailand. Ein Schwenk ins Mönchengladbach von heute. Nissan hat sich die Großstadt im Westen Nordrhein-West­falens für seine „Transporter­tage 2024“ ausgesucht. Ebenfalls mit einer fast kompletten Fohlenelf aus maßgeschneiderten Auf- und Ausbauten für Transporter.

Jüngstes Mitglied der Mannschaft ist der Nissan Interstar, ein Zwilling des frisch vorgestellten Renault Master. Mit einem breit angelegten Programm rund um 3,5 Tonnen und fahrerfreundlichem Cockpit, mit seinen zahlreichen E-Varianten und spritsparender Aerodynamik hat er das Zeug zu einem erfolgreichen ­Stürmer.

Flexibel und vielseitig

Mit den passenden Auf- und Ausbauten wird der Interstar noch vielseitiger. Ist es doch im Handwerk oft mit Standard­modellen nicht getan, Kastenwagen und Fahrgestelle wollen für individuelle Aufgaben veredelt werden. Das funktioniert bei Nissan fast durchweg im Zweirechnungsmodell für Basisfahrzeug und Auf-/Ausbau, aber mit dem lokalen Nissan-Händler als Ansprechpartner für den kompletten Doppelpack.

Darunter finden sich neben Klassikern der Szene pfiffige Kreationen, zum Beispiel von Plugvan. Gestartet sind die Berliner mit einer herausnehmbaren Wohneinrichtung für große Kasten­wagen. Dient der Transporter unter der Woche als Frachter, so verwandelt er sich am Wochenende und im Urlaub in ein Reisemobil. Die Einrichtung ruht auf einer Bodenplatte mit integriertem Fahrwerk. Alles wird komplett in einem Rutsch nach innen gefahren. Die Seitenwände einschließlich der daran befestigten Wohneinrichtung lagert Plugvan auf Rollen. Nach dem Einparken durch das Heckportal werden sie nach außen geschoben und passen sich somit an die ­volle Innenbreite an.

Clever und Nachhaltig

Die findigen Plugvan-Leute haben das Konzept inzwischen erweitert. Jetzt gibt es ebenfalls eine mobile herausnehmbare Werkstatteinrichtung zusammen mit Einrichter Würth. Mit diesem Trick ist der Nissan Interstar mal Werkstattwagen und mal leerer Kastenwagen, etwa zum Transport palettierter Waren. Und zum Reisemobil taugt er ja obendrein. Die Karosserie bleibt bei den Verwandlungen unangetastet, denn die Ausbauten finden an den vorhandenen Zurrpunkten Halt. Daher eignen sich die Plugvan-Module auch für Leasing- oder Mietfahrzeuge. Oder zur Weiterverwendung im nächsten Transporter.

Es lohnt sich also für Handwerker, je nach Gewerk den einen oder anderen ­Namen zu notieren. Denn vielleicht passt ein Mitglied der neuesten Fohlenelf von Nissan in die eigene Flotte – das Transferfenster ist ­geöffnet.

Koffer statt Kasten: geräumige Humbaur-Flexbox für den Nissan Interstar.

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Ist der Frachtraum eines Kastenwagens zu knapp, sind seine gewölbten Wände hinderlich, dann muss ein Kofferaufbau her. Im Rahmen von Aktionen fragt Nissan den Bedarf seiner Händler ab und organisiert über eine Ausschreibung eine Sammelbestellung. Das senkt den Einzelpreis sogleich um einen hübschen vierstelligen Betrag.

Das aktuelle Modell für die neue Serie des Interstar stammt von Humbaur. Deren Flexbox in Leichtbau-Ausführung aus Sandwichpaneelen mit GfK-Deckschicht wiegt bei Gesamtmaßen von 4.250 x 2.100 x 2.200 Millimetern mit Doppelflügel-Hecktüren knapp über 600 Kilo. Macht bei einem 3,5-Tonner rund eine Tonne Nutzlast und 20 Kubikmeter Ladevolumen.

Ausstattungsmerkmale sind unter anderem Siebdruckboden, umlaufende Scheuerleiste, vier Paar verschiebbare Zurrpunkte und eine Innenbeleuchtung mit Bewegungsmelder. Nissan verlangt von seinen Partnern außerdem durchweg einen spritsparenden Dachspoiler.

Nissan Townstar mit Würth-Einrichtung: Schwerlastauszug an der Schiebetür, Regal quer im Heck.

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Zielgerichtet geht es zwei Größenklassen darunter beim Servicefahrzeug von Würth auf Basis des Lieferwagens Nissan Townstar zu.

Mit Regalmodulen und Auszügen auf der Basis eines Aluminiumrahmens im Heck verwandelt er sich in eine rollende Werkstatt. Und weil Monteure ungern in knapp bemessenen Lieferwagen herumkrabbeln, steckt auf Höhe der Schiebetür ein Schwerlastauszug mit 150 Kilogramm Tragkraft.

Aufschnitt von Veth: Karosserie des Townstar runter, Pritsche oder Kipper drauf.

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Fahrzeugeinrichtungen gibt es viele, Pritschen und Kipper sowie Entsorgungsfahrzeuge auf Basis des Nissan Townstar sind dagegen einzigartig. Der niederländische Aufbauer Veth ist Spezialist für Aufschnitt: Da es den Townstar wie seine Wettbewerber nicht als Fahrgestell mit Fahrerhaus gibt, kappt Veth die Karosserie des Kastenwagens hinter der B-Säule und oberhalb der Radkästen.

Veth verwendet grundsätzlich die Langversion des elektrisch angetriebenen Townstar EV, denn dessen Karosserie verfügt bereits über die notwendigen Verstärkungen. Pritsche und Hinterkipper haben Außenmaße von 2.250 auf 1.850 Millimeter. Der Kipper wird elektrohydraulisch angehoben, abgesenkt durch sein Eigengewicht. Zubehör wie Laubgitter oder eine flache Besenkammer für Arbeitsgeräte unterhalb des Aufbaus erhöhen die Einsatzmöglichkeiten. Mit ihren Aufschnitt-Modellen stoßen Nissan und Veth in eine Marktlücke, denn selbst eine Klasse darüber sind Fahrgestelle inzwischen rar.

Alleskönner für 365 Tage im Jahr: Nissan Primastar mit Ausbau von Mobitec.

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Von der Flexbox zum Flexvan, dem Alleskönner für 365 Tage im Jahr auf Basis des kompakten Nissan Primastar. Hier heißt der Partner Mobitec und montiert einen Boden mit integrierten Airline-Schienen.

Auf ihm lassen sich Einzelsitze mit integrierten Dreipunktgurten befestigen, auch Tischmodule für Besprechungen, als Arbeitsplatz und für die Pause, Werkstatteinrichtungen, Fracht, Fahrrad oder Motorrad fürs Wochenende, was auch immer. Alles an beliebiger Stelle und verschiebbar. Ein Fall für Bauleiter und Außendienstler, Freiberufler und Menschen mit raumgreifenden Hobbys. Das Ganze hat eine rustikal-unverwüstliche Anmutung, Typ Stabilbaukasten.