Diskussion "halb voll, halb leer" Aktienrente: Ist das Generationenkapital ein wichtiger Schritt – oder eine unfaire Belastung der Falschen?

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Die Regierung feiert die Einführung des Generationenkapitals – also die ergänzende Finanzierung der Rentenleistungen aus einem Aktienvermögen. Dieses will sie über die nächsten Jahre aufbauen, sodass die Erträge die Rentenzahlungen stützen. Aus der Wissenschaft kommt erhebliche Kritik am Vorhaben. Die Argumente beider Seiten.

Die Aktienrente ist beschlossen, aber während die einen sie befürworten, gibt es auch andere, die massive Kritik äußern. Ein spannender Meinungsabgleich.
Die Aktienrente ist beschlossen, aber während die einen sie befürworten, gibt es auch andere, die massive Kritik äußern. Ein spannender Meinungsabgleich. - © Carl Keyes, blocberry - stock.adobe.com

Ob die Aktienrente eine gute Idee ist, ist strittig. Unstrittig ist, dass das Umlageverfahren die Rente nicht dauerhaft sichert. Denn die arbeitende Bevölkerung finanziert die Rente der aktuellen Rentenbezieher. Das Problem: "Im Jahr 1962 kamen in Westdeutschland auf einen Altersrentner sechs aktiv Versicherte. Seitdem hat die finanzielle Belastung der Erwerbstätigen stark zugenommen: Schon 1973 mussten vier Beitragszahler eine Rente finanzieren und 1988 drei Beitragszahler. Heute stehen einem Altersrentner nur noch rund zwei Beitragszahler gegenüber", so das Bund-Länder Demografieportal. Zwar ist die Zahl der Beitragszahler im Trend kontinuierlich gestiegen und zuletzt 39,9 Millionen aktiv Versicherte umfasste. "Gleichzeitig ist aber die Zahl der Rentenempfänger noch stärker gewachsen und betrug 2022 rund 18,6 Millionen Altersrentner", so die staatliche Institution.

Die Rente muss also reformiert werden – nur wie soll das gehen? Ist das Generationenkapital wirklich eine gute Idee? Hier legen der parlamentarische Staatssekretär im Finanzministerium, Florian Toncar, und der international anerkannte Rentenspezialist, Professor Bernd Raffelhüschen, ihre gegensätzlichen Einschätzungen dar.

"Es gibt keine Alternative zur ergänzenden Aktienrente."

„Das Generationenkapital entlastet die Beitragszahler“, ist Florian Toncar, parlamentarischer Staatssekretär von Finanzminister Christian Lindner, überzeugt.