Branchencheck Elektrohandwerk: Fachkräftemangel trübt Freude über Aufträge durch digitale Transformation und Energiewende

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Jährlich steigende Umsätze und Beschäftigtenzahlen – die Elektro­branche scheint sich im Aufschwung zu befinden. Viele positive Entwicklungen in der Branche sind zu erkennen und Themen wie die Digitalisierung stehen weiter ganz oben auf dem Programm. Im Detail steht dem Elektrohandwerk aber auch die ein oder andere Herausforderung wie der Fachkräftemangel ins Haus.

Das Elektrohandwerk trägt enorm zu einer erfolg­reichen Energiewende bei.
"Das Elektrohand­werk trägt enorm zu einer erfolg­reichen Energiewende bei", erklärt Alexander Neuhäuser (ZVEH). - © sizsus - stock.adobe.com (von KI generiert)

Das Elektrohandwerk gehört mit über 525.000 Beschäftigten und mehr als 45.000 Auszu­bildenden zu den größten Handwerks­branchen in Deutschland. Und davon ist jede und jeder dringend nötig, denn auch der Fachkräftemangel ist in kaum ­einer Branche so hoch. ­„Aktuell ­zählen wir 96.000 offene Stellen, ­gefragt sind dabei vor allem höher quali­fizierte Fachkräfte“, sagt Alexander Neuhäuser, Hauptgeschäftsführer ­des Zentralverbandes der Deutschen ­Elektro- und Informa­tions­technischen­ Handwerke (ZVEH).

Die fehlenden Mitarbeiter, gepaart mit der ­Digitalisierung, sind die größten Herausforderungen, vor denen­ die E-Handwerke laut Neuhäuser stehen.­ Die digitale Transformation hat auf der Auftragsseite aber auch ihr Gutes, denn Elektrobetriebe sind aufgrund der Digitalisierungswelle sehr gefragt. Außerdem sorgt die Energiewende für großen Bedarf an E-handwerk­lichen Dienstleistungen.

Die Transformatoren

Nach Angaben des ZVEH verfügen die Betriebe über relativ hohe Auftragspolster und engagieren sich zu­nehmend in Zukunftstechnologien ­wie Photovoltaik, Batteriespeicher, Wärme­pumpen und Ladeinfrastruktur für Elektromobilität – ein ent­scheidender Faktor in Sachen ­En­ergie­­transformation. „Die E-Hand­­werks­­betriebe waren 2023 an der ­Installation von circa 550.000 PV-Anlagen beteiligt“, so Neuhäuser. Sie sind damit für einen Zubau in Höhe von etwa 8,6 Gigawatt verantwortlich.